Onlineunterricht – Ein Erfahrungsbericht aus der Sekundarstufe I

„Meine liebe Klasse, ich wünsche Euch einen wunderschönen guten Morgen!“

So starten wir an der Luise immer in den Tag. Und genau so machen wir das auch jetzt, wenn alle zu Hause im Homeoffice vor ihren Rechnern sitzen.

Gestartet sind wir mit unseren virtuellen Klassenzimmern am Dienstag, den 16.03.2020. Seither haben unsere Klassen und wir unsere Klassenworkspaces jeden Tag zusammen weiterentwickelt.

Unsere Abläufe orientieren sich an unserem üblichen Stundenplan an der Luise. Jeden Tag besprechen wir daher zuerst den Tagesplan. Auch das war schon so, als wir noch  gemeinsam in unseren Klassenzimmern an der Luise saßen. Auch die Fachlehrer*innen kommen in ihren Unterrichtszeiten zu uns in die Klassenworkspaces. In unseren workspaces gibt es channels für jedes Fach, also Chatrooms, in denen Schüler*innen und Lehrer*innen miteinander kommunizieren und an den Inhalten arbeiten können. In den channels stellen die Lehrer*innen auch notwendige Dateien zur Verfügung, senden Videolinks zu den jeweiligen Themen und stehen helfend bei Fragen zur Verfügung.  Mittlerweile gibt es da einen channel für unsere Wörter der Woche, die üblicherweise an unserer Tafel stehen. Und selbst der wöchentliche Klassenrat wird online abgehalten und von den Klassensprechern moderiert, denn die Klassenangelegenheiten müssen ja schließlich diskutiert werden. Es hat sich herausgestellt, dass die visuelle Kommunikation über Schrift und Emojis auch Vorteile mit sich bringt, denn sie ist nicht so flüchtig wie gesprochene Sprache. Manche Lernende melden sich dadurch häufiger zu Wort als im normalen Unterricht, denn im Chat-Unterrichtsgespräch kann man schnell noch einmal nachlesen, was die Lehrer*innen und Mitschüler*innen geschrieben haben.

So ist es dann häufig garnicht so viel anders, als im richtigen Unterricht: Wir singen zu einer Melodie über youtube, wenn ein Schüler Geburtstag hat. Wir machen alle gleichzeitig onlineworkouts, um fit zu bleiben. Wir diskutieren über die aktuellen Entwicklungen und Maßnahmen in der Coronakrise und machen in Kunst einen virtuellen Rundgang auf der Biennale. Wir kommunizieren auf Englisch im englishchannel. Und manch einer bringt zwischendurch die anderen mit denselben Sprüchen zum Lachen, die er vermutlich auch in unserem Klassenzimmer an der Luise vom Stapel gelassen hätte.

Auf diese Art und Weise bleiben wir alle im ständigen Austausch und keiner muss alleine an seinen Arbeitsblättern arbeiten. Das hilft uns allen, denn so halten wir unseren Alltag in gewisser Weise aufrecht. Unsere Schüler*innen arbeiten bisher sehr zielstrebig im Homeoffice und helfen sich gegenseitig. Und wir freuen uns auch schon darauf, wenn wir uns alle live an der Luise wiedersehen.

Martina Filusch und Ina Wagner

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