Konzeption

Die Konzeption der Sekundarstufe I beschreibt wesentliche Aspekte der Bildung und Erziehung von Jugendlichen mit einer Hörschädigung oder einer Sprachbehinderung am SBBZ Luise von Baden:

Rahmenbedingung

Raumakustik

Ein ebenso wichtiger Baustein zur Umsetzung optimaler Hörbedingungen sind die raumakustischen Gegebenheiten in den Unterrichtsräumen. Ziel der raumakustischen Maßnahmen ist die Reduzierung der Nachhallzeit. Hierzu sind alle Unterrichtsräume mit Teppichböden sowie schallabsorbierenden Wänden und Decken ausgestattet. (Für nähere Informationen lesen sie bitte die Seiten 29 und 30 in der Broschüre "Hören mit System".

 

Höranlagen

Wir haben verschiedene Varianten von modernen Klassen-Hörsprechanlagen. Die komfortabelste Lösung ist die kabellose Variante. Hierbei sind die Schülertische mit einem Mikrofon ausgestattet.

Die Lehrkraft trägt bei diesem System ein drahtloses Mikrofon (Headset oder Ansteckmikrofon) mit einem Sender. Die Mikrofone an den Schülertischen sind sprachgesteuert, das heißt, dass immer nur eine bestimmte Anzahl an Mikrofonen gleichzeitig aktiv sind. Die Schülertische können im Klassenraum beliebig angeordnet werden. Akkus werden über das Wochenende aufgeladen.

Für Gruppengespräche an einem Tisch kann ein besonderes Mikrofon eingesetzt werden. Mit Hilfe dieses Mikrofons werden alle Beiträge in der Gruppensituation über die Klassen- Hörsprechanlage verstärkt.

Auch Team-Teaching kann jederzeit mit beliebig vielen Lehrern praktiziert werden.

Das in manchen Klassen je nach Bedarf eingesetzte Soundfield sorgt für ein gleichmäßiges Schallfeld bzw. eine gleichmäßige Verteilung der Sprecherstimme in einem Raum. Die Stimme kann im gesamten Raum und überall gleich laut verstanden werden.

 

Interaktive Whiteboards

Im gesamten SBBZ Luise von Baden werden bereits seit vielen Jahren die Einsatzmöglichkeiten verschiedener interaktiver Whiteboardsysteme im Unterricht getestet. Auch in der Sekundarstufe I werden in den meisten Klassen und Fachräumen interaktive Whiteboards eingesetzt. In unseren Unterrichtsräumen sind die interaktiven Whiteboards neben dem Soundsystem (Lautsprecher) auch mit der Klassenhör-Sprechanlage und dem darin integrierten DVD System verbunden:

Durch die Verbindung der verschiedenen Technologien ist ein optimaler Einsatz im Unterricht gewährleistet, so dass vor allem bei unseren Jugendlichen im Förderschwerpunkt Hören ein Lernen mit allen Sinnen in bestmöglicher Form umgesetzt werden kann.

Darüber hinaus sind die PCs am SBBZ Luise von Baden über ein Schulnetzwerk miteinander und mit dem Internet verbunden. Dies ermöglicht einen Fächer- Klassen- und Raumübergreifenden Unterricht.

WLAN ist in allen Gebäuden verfügbar.

Unterricht und Förderung

Förderplanung

Ausgangspunkt der individuellen Förderung ist das einzelne Kind mit seiner Gesamtpersönlichkeit, seinen Stärken und Schwächen und seiner Lerngeschichte.

Im Sinne einer Individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB) gilt es, bei der Festlegung von Förderzielen generell von den Stärken des Schülers auszugehen.

Grundlage der Förderplanung bildet eine prozessorientierte Diagnostik, bei der informelle bzw. formelle Verfahren zur Anwendung kommen. Hierbei wird ein Beobachtungsbogen eingesetzt, der neben Aussagen zu einem weiten Spektrum allgemeiner Kompetenzen Aussagen zum Lernstand in den schulischen Kernbereichen macht.

Auf dieser Basis werden bei den Fördervereinbarungen die Ziele sonderpädagogischer Förderung abgeleitet und von den Beteiligten gemeinsam gesetzt. Diese Ziele werden so formuliert, dass ihre Umsetzung bzw. ihr Erreichen nachprüfbar ist. Ebenso werden die Rahmenbedingungen sowie die Maßnahmen zu ihrer Umsetzung benannt. Diese Fördervereinbarungen bilden die Grundlage für unterrichtliches Handeln und für individuelle Bildungsangebote.

Die Schüler werden in die Förderplanung einbezogen und lernen, sich in Bezug auf das Erreichen der Ziele selbst einzuschätzen. Sie übernehmen somit zunehmend Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess.

Verlauf und Ergebnisse der Förderung werden dokumentiert. Eine Evaluation findet in regelmäßigen Abständen statt. Daraufhin erfolgt eine Veränderung der Ziele und Maßnahmen im Sinne einer Fortschreibung der Fördervereinbarungen.

 

Profil AC

In Klasse 7 wird das Kompetenzanalyseverfahren Profil AC als normiertes Instrument zur Diagnose von Kompetenzen eingesetzt.
Folgende Bereiche werden dabei systematisch beobachtet und analysiert:

  • Methodenkompetenz
  • Sozialkompetenz
  • Personale Kompetenz
  • Fach- und Sachkompetenz

Ziel ist, durch praxisbezogene Aufgabenstellungen vorhandene Kompetenzen wahrzunehmen und zu bewerten. Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen werden Fördermaßnahmen abgeleitet.
Ein wesentliches Element bildet die Selbstreflexion durch die Schülerinnen und Schüler. Sie schafft eine gemeinsame Kommunikationsgrundlage bei der Suche nach einer Problemlösung. Dadurch erhalten die Jugendlichen eine Schlüsselrolle bei der Festlegung von Förderschwerpunkten und –zielen, die sich in gemeinsamen Fördervereinbarungen niederschlagen.

 

Psychomotorik

Ziel der psychomotorischen Förderung in der Sekundarstufe ist es, vielfältige Körper- und Sozialerfahrungen zu ermöglichen. Die speziellen Fördermaßnahmen sind geeignet, Kinder handlungsfähiger werden zu lassen, sie sollen dabei vor allem Vertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten gewinnen.

Dabei stehen im Vordergrund:

  • Stärkung des Selbstvertrauens durch die Vermittlung positiver Bewegungserlebnisse und Körpererfahrungen
  • Vertiefung grundlegender Bewegungsmuster und – Erfahrungen
  • Erleben von Freude und Spaß
  • Förderung der Wahrnehmungsfähigkeit mit Hilfe vielfältiger Sinneserfahrungen
  • Spielerisches Einüben der Regeln des sozialen Miteinanders
  • Rücksichtnahme und Toleranz
  • Erlebnisse von Anspannung und Entspannung
  • Eigene Gestaltungsmöglichkeiten erproben und kreativ werden

 

PC-Führerschein

Ab der 5. Klasse werden unsere Schüler kontinuierlich auf den Staatlichen Computerführerschein vorbereitet. Da sich der Unterricht an den unterschiedlichen Modulen des Führerscheins orientiert, können die Schüler ihr Wissen in getrennten Prüfungen unter Beweis stellen und erhalten dann entsprechende Zertifikate.

Angeboten werden Grundlagen in Textverarbeitung, Präsentation und, falls das individuelle Lerntempo der Schüler es gestattet, Grundlagen der Tabellenkalkulation.

 

Zeitungsflirt - Schüler des SBBZ Luise von Baden lesen regelmäßig die Tageszeitung

Seit dem Schuljahr 2005 nehmen die 8. Klassen regelmäßig am so genannten „Zeitungsflirt“ der Rhein-Neckar-Zeitung und der Volksbank Neckartal teil.

Ein wichtiges Ziel des Projekts ist es, junge Leute für das Zeitungslesen zu motivieren, das angesichts von TV-Konsum und Computerspielen ins Hintertreffen geraten ist.

Die Zeitungen werden jeden Morgen in die Schule geliefert. Schon vor Unterrichtsbeginn können die Schüler mit der Lektüre beginnen.

Bei einer Besichtigung des Verlagshauses und der Druckerei lernen die Schüler die Entstehung einer Zeitung ganz praktisch kennen. Das Highlight der Aktion stellt für die Schüler die Möglichkeit dar, selbst Artikel für die Rhein-Neckar-Zeitung zu schreiben.

Konkrete Aufgaben und Lernziele:

  • die tägliche Abholung der Zeitung von der Zentrale eigenständig organisieren
  • durch tägliches morgendliches Lesen verschiedene Rubriken einer Zeitung am Beispiel der Rhein-Neckar-Zeitung kennen- und unterscheiden lernen
  • die Funktion der ersten Seite als Übersichtsseite kennen lernen
  • als "Service" den täglichen Aushang der Zeitung oder interessanter Artikel eigenständig organisieren
  • in der Schule eine individuelle ZEITUNGSFLIRT-MAPPE anlegen
  • einen eigenen Zeitungsartikel über ein schuleigenes Projekt verfassen
  • Methoden eines Journalisten bei der Informationsbeschaffung kennen lernen
  • Menschen und Arbeitsgebiete der Rhein-Neckar-Zeitung kennen lernen (z.B. die Berufsbilder Mediengestalter, Drucker, Fotograf, Redakteur, Verlagskaufmann
Hören und Kommunikation

Hörerziehung / auditive Wahrnehmungsförderung

Hörerziehung bei Kindern im Förderschwerpunkt Hören hat zum Ziel, noch vorhandenes Restgehör mit Unterstützung durch technische Hörhilfen und gezieltem Einsatz von Hör-Sprechanlagen auf der Geräusch- und Sprachebene zu aktivieren.

Besondere Hörübungen im Unterricht dienen dazu, akustischen Ereignissen Bedeutungen zuzuordnen, rhythmische, melodische und dynamische Merkmale von Wörtern und Sätzen zu erkennen und sowohl für die Sprachwahrnehmung als auch für das eigene Sprechen zu nutzen.

In der Sekundarstufe I wird das „ Hören lernen“ auf unterschiedliche Weise geübt und gefördert: z.B. durch sachbezogene Gesprächs- und Diskussionsrunden, durch das Hören und die Herstellung von Hörspielen, verschiedene Theaterangebote, Trommel-AG, Chorangebote…

Unter auditiver Wahrnehmung ist die Fähigkeit zu verstehen, akustische Reize aufzunehmen, zu unterscheiden und über Assoziations- und Interpretationsvorgänge zu verwerten.

Bei vielen Kindern und Jugendlichen in unserer Sekundarstufe sind auditive Funktionen oder Teilleistungen in diesem Vorgang beeinträchtigt.

Die Schüler sind oft in ihrer Konzentration und Aufmerksamkeit eingeschränkt und haben Orientierungsprobleme im Alltag. Ihnen fällt das Lesen- und Schreibenlernen häufig schwer; ihre Sprachentwicklung ist beeinträchtigt und ihre soziale und emotionale Entwicklung belastet.

Wir schaffen günstige Hörbedingungen nicht nur durch Akustikdecken, Teppichböden, Klassen-Hör-Sprechanlagen, gute Lichtverhältnisse und kleine Klassen, sondern auch durch eine gute Zuhör- und Gesprächskultur, durch die bessere Lernerfolge erst möglich sind. Wir stärken die Kinder und Jugendlichen in ihrer Zuhörkompetenz und bieten Alternativen zur visuellen Reizüberflutung.

Wir machen Hörereignisse und Hörerfahrungen in den unterschiedlichen akustischen Teilbereichen gezielt zum Thema des Lernens.

Mit Hilfe eines gut strukturierten Unterrichts mit Arbeitsphasenwechsel, Anspannungs- und Entspannungsphasen, einer guten Unterrichtsorganisation und der Anwendung verschiedener Lernstrategien lernen die Schüler, sich auditiven Stimuli besser zuzuwenden, diese bewusst wahrzunehmen und zu verarbeiten.

 

Artikulation und Sprechtherapie

Grundlage einer Artikulationseinheit ist u.a. eine Lautüberprüfung anhand eines Lautüberprüfungsbogens, der gemeinsam mit dem Schüler ausgefüllt wird.

In enger und kontinuierlicher Absprache mit dem Klassenlehrer und den außerschulischen Therapeuten werden die wöchentlich stattfindenden Fördereinheiten geplant.

Die Sitzungen finden in der Regel in Einzelbetreuung statt.

Ziel ist eine möglichst lautgerechte Aussprache und die Beachtung des Sprechrhythmus. Gemäß seinen individuellen Möglichkeiten aufgrund der unterschiedlichen auditiven, visuellen und taktilen Fähigkeiten soll der Schüler optimal gefördert werden. Hierbei wird sich am jeweiligen Entwicklungsstand orientiert.

 

Dem Schüler soll die Lautsprache über die verschiedenen Wahrnehmungskanäle vermittelt werden:

 

  • Der Spiegel ist ein wichtiges Hilfsmittel um die Stellung des Mundes und der Zunge zu vergleichen, die Bewegungen sichtbar und bewusst zu machen.
  • Mit dem Nasenspiegel wird nasales Sprechen sichtbar.
  • Die Tast-Fühlstruktur hilft stimmhafte und stimmlose Laute zu unterscheiden und den Luftstrom zu erkennen, z.B. das Fühlen des Luftstroms beim Sprechen auf dem Handrücken oder das Fühlen der Stimme am Hals des Therapeuten.
  • Spannungs- und Entspannungsübungen sind wichtig und wirken sich auf die artikulatorischen Sprechwerkzeuge aus, z.B. die Lippen fest aufeinanderdrücken und loslassen.
  • Zu den Sprechübungen gehören selbstverständlich, in unterschiedlichem Ausmaß, Atemübungen, z.B. Blasübungen mit Wattebällchen oder Trinkhalmen.
  • Die Feinmotorik der Sprechwerkzeuge wird mit Übungen von Mund, Lippen, Zunge, Kiefer und Zähne geschult.

 

Um das Gelernte zu festigen, bekommt der Schüler eine Merkhilfe in Form eines kleinen Kärtchens, das vorzugsweise im Mäppchen aufbewahrt wird. Diese Merkhilfe soll ihn bis zur nächsten Einzelartikulationsübung daran erinnern, das Gelernte anzuwenden: z.B. langsam sprechen oder die bewusstere Aussprache des Phonems „s“ usw.

In den Förderstunden finden neben der Artikulation auch ein Ausbau des Wortschatzes und Hörübungen statt. Hierbei kommen auch verschiedene Lernprogramme an PC und Tablet zum Einsatz.

 

In der Stotterertherapie werden mit den Kindern und Jugendlichen verschiedene Sprechtechniken, Atemübungen und Möglichkeiten der Entspannung erlernt.

Die eigene Einstellung zum Stottern, belastende Situationen, Sprechängste werden je nach Alter der Kinder und Jugendlichen in der Einzeltherapie, in einer Kleingruppe oder einer kleinen Theatergruppe thematisiert und bewusst verändert. Selbstbehauptung und Problemlösefähigkeit beim Sprechen werden spielerisch eingeübt und in Sprechsituationen wie Gesprächssituationen, Präsentationen, Ansprechen von Fremden etc. in den (Schul)-alltag übertragen.

 

Empowerment

Unter Empowerment verstehen wir Maßnahmen, unsere Schüler zu ermutigen, eigene Stärken und Kompetenzen zur Selbstgestaltung und Kontrolle ihrer Lebenswelt zu entdecken, zu entwickeln und zu nutzen.

Ab der fünften Klasse bekommen die hörgeschädigten Schüler die Möglichkeit, sich mit ihrer Behinderung auseinander zu setzen, die sie individuell sehr unterschiedlich erleben.

Eine stabile Identität benötigt ein realistisches Selbstbild.

Dazu gehören das Wissen über die eigene Behinderung, das Fachwissen über Hörschädigung, mögliche technische Hilfsmittel, sowie der korrekte Umgang mit diesen.

Das Lernen von Kommunikationstaktiken, die Kenntnis der Rechte Behinderter und das Kennenlernen der verschiedenen Anlaufstellen für Behinderte haben hierbei einen hohen Stellenwert.

Ganz besonders bedeutsam ist die Möglichkeit des Austausches mit hörgeschädigten Erwachsenen.

So können die Schüler optimal auf die Bedingungen nach der Schulzeit und auf eine selbstständige Lebensführung vorbereitet werden.

 

Audiometrie

Unser Selbstverständnis verpflichtet uns zur Realisierung optimaler Hörbedingungen.

Ein Baustein bei der optimalen Versorgung bildet die Schulaudiometrie. Bei akuten Hörauffälligkeiten der Schüler, mindestens aber einmal im Jahr, werden alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in der Schule audiometriert. Somit können die nötigen Fördermaßnahmen gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit der zuständigen Akustikerin auf das Hörvermögen der Kinder ausgerichtet werden.

 

Audiowatcher

Die "Audiowatcher" sind ein Projekt, in dem Schüler und Schülerinnen mit Hörhilfen induktive Höranlagen testen. Die Projektgruppe besteht aus Schülern der Sekundarstufe I.

Zu ihrer wichtigsten Aufgabe gehört die regelmäßige Überprüfung der bestehenden induktiven Höranlagen und der Hörtechnik in öffentlichen Gebäuden oder Kirchen der Rhein-Neckar-Region. Die Schüler fahren zu den Einrichtungen und testen die Anlagen.

Weiterhin versuchen sie, andere Einrichtungen auf die Induktions- und Hörtechnik zur Gestaltung einer besseren Hörsituation aufmerksam zu machen und damit die soziale Teilhabe als Mensch mit Hörschädigung zu unterstützen.

Hierzu haben die Schüler eine eigene Broschüre entwickelt und gestaltet, die sie Interessierten gerne zur Verfügung stellen. Somit wird eine Zusammenarbeit zwischen Schule und öffentlichen Einrichtungen der Region hergestellt. Diese Kundenkontakte werden durch die Audiowatcher in einer Datenbank erfasst und verwaltet.

Eine weitere Aufgabe ist die Pflege ihrer eigenen Seiten auf der schuleigenen Homepage.

Innerhalb des Projektes werden somit Kompetenzen wie Eigenständigkeit, Organisationsfähigkeit und Selbstbewusstsein gestärkt.

Berufswegeplanung

Um den Berufswahlprozess anzubahnen, ist die frühzeitige Auseinandersetzung mit Aspekten des Berufslebens notwendig. Im Rahmen unserer Berufswegeplanung entwickeln unsere Schüler umfassende Kompetenzen. Diese dienen zur Orientierung in der unmittelbaren Lebenswelt und sind Grundlage, um individuelle, berufs- und gemeinschaftsbezogene Entscheidungen treffen zu können.

Bereits in Klasse 5 und 6 erhalten die Schüler an Schnuppertagen in den 4 Berufsfeldern (hauswirtschaftlich, sozial-pflegerisch, gewerblich-technisch, kaufmännisch) Einblicke in die Realität der Arbeits- und Berufswelt. Darauf aufbauend erweitern sie sukzessive in Berufspraktika während der Klassenstufen 7 und 8 (Werkrealschule) bzw. 8 (Realschule) ihre Perspektiven und lernen, ihre Berufswünsche vor dem Hintergrund ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten einzuschätzen. Durch die Einblicke in unterschiedlichste Berufsbereiche entwickeln die Schüler konkrete Berufswünsche und erkennen, dass für einige Berufsvorstellungen weitere Qualifizierungsmaßnahmen ergriffen werden müssen.

Ab Klasse 8 erhalten die Schüler ein Bewerbungstraining, außerdem wird die Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, Betrieben und Fachdiensten intensiviert.

Schülerfirma

Ein Teil des Unterrichts der Hauptstufe der Abteilung mit dem Förderschwerpunkt Lernen findet in der Schülerfirma des SBBZ Luise von Baden statt. Es handelt sich um eine altersgemischte Gruppe.

 

Was ist eine Schülerfirma?

  • In einer Schülerfirma stellen Schüler etwas her oder bieten eine Dienstleistung an um eigenständig Geld zu erwirtschaften.
  • Dabei dürfen Sie nicht in direkte Konkurrenz mit tatsächlichen Produktions- oder Dienstleistungsfirmen treten.
  • In unserem Fall als „Schülerfirma als Schulprojekt ohne eigenen Rechtsstatus“, wobei die Schülerfirma hier ein pädagogisches Schulprojekt ist, das von der Schulleitung als Schulveranstaltung anerkannt wird.

 

Was unterscheidet eine Schülerfirma vom z.B. gängigen Konzept des Kuchenverkaufs?

  • Die Schüler planen weitgehend eigenständig.
  • Sie vollziehen alle Schritte unternehmerischen Denkens gemeinsam.
  • Sie arbeiten arbeitsteilig gemäß ihren Neigungen, Interessen und Stärken.
  • Das Projekt läuft im Idealfall über mindestens ein Jahr.
  • Die Schüler finanzieren sich selbständig.

 

Was sind die Ziele einer Schülerfirma?

  • Die Schülerinnen lernen in Form eines Planspiels wirtschaftliche Zusammenhänge kennen.
  • Sie arbeiten längerfristig an einem Bereich, was sie gut auf den Übergang in BVJ/VAB, Ausbildung, Arbeit und Beruf vorbereitet.
  • Durch ein „Lehrling-Meister-Prinzip“ in der Firma, werden Demokratische Verfahren ebenso eingeübt, wie das Fügen in die Anordnungen von gleichaltrigen „Vorgesetzten“. Hierbei zeigen die älteren SchülerInnen den „Neuen“ der Klasse die Verfahren und Abläufe.

 

Was lernen die Schüler?

  • Motorische Fähigkeiten werden geschult.
  • Planendes Handeln, Kreativität in der Lösungsfindung und Abschätzen unternehmerischen Erfolgs werden trainiert.
  • Kooperation
  • Kreativität
  • Arbeitsschritte planen
  • selbstständig Aufgaben übernehmen
  • verlässlich Aufträge ausführen
  • sich organisieren
  • Dinge fertigen
  • ... und viele weitere Kompetenzen können erworben werden.
Miteinander Füreinander

Miteinander - Füreinander

Ab Klasse 7 können sich Schüler in einem Kurs an unserer Schule zu Streitschlichtern ausbilden lassen. Aufgabe der Streitschlichter ist es aus einer neutralen Position heraus mit Konflikten umzugehen und in Konfliktsituationen ihrer Mitschüler zu vermitteln und eigenverantwortlich Lösungen zu finden. Lehrer haben hierbei nur eine beratende Funktion.

Zum einen schafft das Angebot sozial-emotionale Entwicklungsmöglichkeiten und Erfahrungen von Selbstwirksamkeit bei den Streitschlichtern, zum anderen hat dieses Engagement eine positive Auswirkung auf das Schulklima.

 

Trainingsraum

In der Sekundarstufe I kommt das Trainings-Raum-Programm nach Edward E. Ford, Phoenix, Arizona 1994 zum Einsatz.

Zielsetzung des Programms ist ungestörtes Lernen und ungestörtes Unterrichten zu ermöglichen. Ein respektvoller Umgang aller Beteiligten miteinander wird angestrebt. Die Schüler sollen zu eigenverantwortlichem Handeln angeleitet werden.

Grundregeln des Programms und damit der Sekundarstufe I sind:

  • Jeder Schüler hat das Recht auf einen ungestörten Unterricht
  • Jeder Lehrer hat das Recht, ungestört unterrichten zu können
  • Jeder Mitarbeiter der Schule hat das Recht, nicht mit unnötiger Mehrarbeit belastet zu werden
  • Jeder muss das Recht des Anderen achten


Elemente des Programms:

  • Trennung der Konfliktpartner (Schüler - Lehrer)
  • Angebot von Zeit, Ruhe und Kommunikation mit einem Gesprächspartner
  • Eigenverantwortliches Reflektieren über störendes Verhalten
  • Konkrete Vereinbarungen von Zielsetzungen

 

Stein der Klarheit - ein Preis für vorbildliches soziales Verhalten

Stein der Klarheit - ein großer, funkelnder Glas-"Diamant"

Die Abteilung verleiht jährlich an einen Schüler der Abgangsklassen auf der Entlassfeier einen Preis für vorbildliches Verhalten und für die Bereicherung des sozialen Miteinanders. Der Preis wird in Form eines „Glasdiamanten“ und einer Urkunde überreicht. Die Urkunde beinhaltet eine auf den Preisträger individuell formulierte Begründung, um eine persönliche Würdigung zu gewährleisten. Neben Lehrern und Erziehern haben auch der Elternbeirat und der Schülerrat ein Vorschlagsrecht.

 

Erste Hilfe - Lebensrettende Sofortmaßnahmen

Erste Hilfe ist wichtig – das sollte jeder wissen. Um das deutlich zu machen, findet in der 8. Jahrgangsstufe der Sekundarstufe I ein Kurs in lebensrettenden Sofortmaßnahmen statt. In den Kursen geht es nicht nur um das Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten, sondern auch darum, junge Menschen dazu zu bringen, in einem Ernstfall mutig einzugreifen – und damit Leben zu retten. Innerhalb von 10 Unterrichtsstunden lernen und üben sie:

  • Retten aus akuter Gefahr
  • Kontrolle der Vitalfunktionen
  • Absichern der Unfallstelle
  • Absetzen des Notrufs
  • Stillung bedrohlicher Blutungen
  • Seitenlagerung bei Bewusstlosigkeit
  • Atemspende
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung
  • Schockbekämpfung


Beim richtigen Üben kommt auch der Spaß an der Sache nicht zu kurz. So wird der notwendige Kurs für den Führerschein zum echten Erlebnis.

 

Schulsanitäter


Immer wieder kommt es in der Schule zu Verletzungen, angefangen bei Schürfwunden auf dem Schulhof über Unfälle im Sportunterricht bis hin zu akuten Erkrankungen von Schülerinnen und Schülern. Die einfachste und beste Möglichkeit der schnellen Hilfe ist der Schulsanitätsdienst. Der Schulsanitätsdienst am Hör-Sprachzentrum Heidelberg/Neckargemünd wurde im Schuljahr 2009/2010 eingerichtet. Unterstützt wird der Schulsanitätsdienst von der Johanniter Jugend. Die Johanniter-Jugend (JJ) ist der Jugendverband der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) und ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe.

Der Schulsanitätsdienst ist ein ganzheitliches Angebot. Wesentliche Intention ist neben der Befähigung der Schülerinnen und Schüler, im Notfall fachgerecht Erste Hilfe leisten zu können, auch die Stärkung der Sozialkompetenz und die Unterstützung bei der Entwicklung sozialen Handelns. Der Schulsanitätsdienst eröffnet Formen und Möglichkeiten, soziales Lernen zu entwickeln, und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, Lernerfahrungen in einem praktischen Lernfeld zu machen, die der normale Schulalltag nicht bieten kann.
Nach einer Ausbildung in Erster Hilfe und der Ausbildung zur Schulsanitäterin / zum Schulsanitäter können die Schülerinnen und Schüler im Schulsanitätsdienst mitwirken.

Der Schulsanitätsdienst übernimmt im Einzelnen folgende Aufgaben:

  • Hilfeleistung in Notfall- und Unfallsituationen im Rahmen des Maßnahmenumfangs der Ersten Hilfe
  • Verwaltung des Sanitätsmaterials
  • Mitwirkung bei den Aus- und Fortbildungsveranstaltungen im Schulsanitätsdienst Bereitschaftsdienst bei außerordentlichen schulischen Veranstaltungen
Audiowatcher

Audiowatcher

Hallo wir sind die Audiowatcher und wir testen induktive Höranlagen.

Ein Einsatz läuft so ab:

1. Wir kommen in eine Schule, eine Kirche, in ein Museum, etc.
2. Wenn wir da sind, sagen wir unsere Namen und was wir hier machen.
3. Dann kommt eine Person, die die Höranlage anschaltet.
4. Wir füllen unseren Fragebogen aus.
5. Wir schreiben einen Bericht über die Testung.
6. In dem Bericht steht, ob die Anlage gut, weniger gut oder gar nicht funktioniert.

Unsere weiteren Aufgaben bestehen darin technische Hilfsmittel zu testen.

Zum Beispiel:
•    ein Ultraschallgerät für die Reinigung von Hörgeräten und CIs,
•    einen Vibrationswecker, der gehörlose Menschen mit Vibrationen weckt
•    ein Trockenkissen für die Trocknung von Hörgeräten
•    einen Türklopfer, um das Klopfen an der Tür sichtbar zu machen